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Was ist Emotionale Intelligenz?

Der Wissenschaft ist längst klar: ein hoher Intelligenzquotient (IQ) alleine reicht nicht mehr aus, um erfolgreich durchs (Berufs-)Leben zu gehen. Ergänzend zum IQ ist die Emotionale Intelligenz (EQ) ausschlaggebend für den privaten und beruflichen Erfolg.

Doch was verbirgt sich hinter dem EQ?

Der Begriff der Emotionalen Intelligenz wurde 1990 von den US-amerikanischen Psychologen John D. Mayer und Peter Salovey eingeführt.

Doch bereits 1920 – 70 Jahre zuvor – prägte der amerikanische Psychologe Edward Lee Thorndike den Begriff als „Soziale Kompetenz“. Richtig populär wurde der Ausdruck 1995 mit dem Buch von Daniel Goleman „EQ. Emotionale Intelligenz“.

Emotionale Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und die Gefühle anderer erkennen und beeinflussen zu können. Es geht um die Gestaltung der Beziehung zu sich und anderen.

Mithilfe des EQ lässt sich gut erklären, warum manche Menschen besser mit einigen Situationen umgehen können als andere Menschen. Der EQ ist ein wichtiger Bestandteil der Resilienz. Er drückt die innere emotionale Stärke aus, um souverän mit Krisen und Belastungen umzugehen.

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Die fünf Kompetenzen der emotionalen Intelligenz

Selbstwahrnehmung

Bei der Selbstwahrnehmung geht es darum Gefühle wahrzunehmen und zu erkennen, aber auch sich die Gedanken und Urteile über diese Gefühle bewusst zu machen.

Vieles von dem, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen lässt sich aus unseren Emotionen ableiten. Wenn wir diesen Prozess nicht bewusst steuern, übernehmen unsere Emotionen die Führung. Wir können die Wellen des Lebens selbst nicht beeinflussen aber wir können lernen auf ihnen zu surfen, um davon nicht mitgerissen zu werden. Erinnern Sie sich, wann Sie zum letzten Mal von ihren Emotionen so richtig mitgerissen worden sind?

Oft sind in solchen Situationen sogenannte Schlüsselreize oder Trigger involviert. Diese sind beteiligt, wenn ein Ereignis bestimmte heftige Gefühle auslöst, die wiederum zu einer Reaktion führen die von außen gesehen unverhältnismäßig ist. Das kann sehr viel Energie rauben und der Körper reagiert stark mit Stress. Zudem leidet auch das logische Denkvermögen sehr darunter. Unsere Problemlösungsfähigkeit leidet und es fällt schwer sinnvolle Entscheidungen zu treffen.

Selbstregulation

Hierbei geht es darum, unsere eigenen Gefühle zu erkennen und einzuordnen. Hier haben wir die Möglichkeit, unerwünschte Emotionen wie Trauer, Ärger, Wut oder Angst herunterzuregulieren. Wir können hier aber auch positive Emotionen verstärken. Mit einer guten Selbstregulation sind wir gut gegen Probleme und Krisen gewappnet. Denn in diesen Situationen reagiert der Körper stark mit Stress und verstärkt das Empfinden auf negative Emotionen. Wenn wir unsere negativen Emotionen nun so herunter regeln können, senken wir damit gleichzeitig unser Stressempfinden.

Selbstmotivation

Hierbei geht es darum. Die Emotionen so zu beeinflussen, dass sie bei der Erreichung eines Ziels unterstützen. Dies ist wiederum die Grundlage für persönlichen Erfolg. Durch die Nutzung der Emotionen zur Motivation, können Sie zu höherer Kreativität und zu mehr Erfolgserlebnissen können. Optimismus und Selbstvertrauen machen persönliche Erfolge erst möglich.

Außerdem trägt die Selbstmotivation zu einer Ausdauer bei, bestehende Herausforderungen so lange anzugehen, bis sie überwunden sind.

Empathie

Empathie ist die Fähigkeit, Emotionen bei anderen Menschen wahrzunehmen, zu erkennen und darauf angemessen zu reagieren. Die Selbstwahrnehmung stellt hier eine wichtige Grundlage dar. Denn wer seine eigenen Gefühle erkennt, kann diese auch bei anderen eher wahrnehmen. Empathie ist die Grundlage aller zwischenmenschlichen Beziehungen. Empathische Menschen sind emotional ausgeglichen, können Beziehungen besser aufrechterhalten, sind oft beliebter und bekommen häufiger soziale Unterstützung.

Soziale Kompetenz

Hierunter versteht man den kompetenten Umgang mit Beziehungen. Das Zusammenspiel von Emotionen bei sich und anderen erkennen und angepasst zu reagieren, führt zu einer hohen sozialen Kompetenz.

Wir fühlen uns bei Menschen wohler, die liebenswert und charmant wirken. Das hat wiederum Auswirkungen auf den persönlichen und auch auf den beruflichen Erfolg, denn darüber entscheiden maßgeblich andere Menschen.

Wozu brauchen wir emotionale Intelligenz?

Auf der einen Seite können wir durch die Emotionale Intelligenz kompetent und angemessen mit übersteigerten Gefühlen um gehen und schwere Situationen besser meistern. Insbesondere die Emotionen Ärger, Angst und Trauer führen unreguliert zu Impulshandlungen oder Starre.

Auf der anderen Seite brauchen wir Emotionale Intelligenz in allen Lebensbereichen.

Der EQ ist das Fundament einer funktionierenden Partnerschaft. Aber auch im Berufsleben sorgt der EQ für bessere Kooperation in Teamarbeiten, mehr Toleranz und Verständnis im kollegialen Umfeld und verbessert auch den persönlichen Umgang mit Kritik. Besonders Führungskräfte profitieren von einem hohen EQ. Sie gestalten so eine gesundheitsfördernde Unternehmenskultur, motivieren Mitarbeitende und binden diese langfristig. Die Unternehmensziele können so erfolgreicher erreicht werden.

Zu guter Letzt profitiert auch die Gesundheit von der emotionalen Intelligenz. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Stress und negative Emotionen das Immunsystem negativ beeinflussen. Starke emotionale Bindungen gehören zu den gesundheitsfördernden Schutzfaktoren.

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Wie kann ich mit negativen Emotionen umgehen?

Meditieren ist hier eine gute Möglichkeit, um wieder die feine Wechselwirkung zwischen einem bestimmten Ereignis den eigenen Gedanken und Gefühlen zu erkennen. Mit etwas Übung können wir auch beobachten wie dieses Wechselspiel zu einer typischen Reaktion bei uns führt. Genau an diesem Punkt haben wir die Wahl dem ersten Impuls nicht immer sofort nachzugeben, sondern erst mal innezuhalten. Das können sie auch im Alltag in herausfordernden oder emotionsgeladenen Situationen immer wieder üben.

Übungen gegen negative Emotionen
  • Fassen Sie innerlich erstmal in Worte welche Emotionen Sie wahrnehmen, z.B. Wut, Ärger, Unsicherheit oder Zweifel oder auch etwas anderes. Gerade durch das Benennen machen Sie sich über ihre momentanen Emotionen bewusst. Dadurch werden Gehirnregionen aktiviert, die bei der Bewältigung von Emotionen eine Rolle spielen.
  • Richten Sie die Aufmerksamkeit auf Ihren Körper. Spüren Sie wie sich diese schwierige Situation körperlich bemerkbar macht. Vielleicht spüren Sie eine gewisse Enge im Körper oder eine Anspannung, ein Zittern, Herzklopfen, Kühle oder auch Hitze irgendwo im Körper. Durch diese körperliche Wahrnehmung kommen wir aus unserem Kopf heraus. Denn unabhängig davon, wie unangenehm ein Gefühl auch sein mag, wenn wir es nicht durch bestimmte Gedanken und Geschichten dazu verstärken, ist das Gefühl nur eine Welle im Weiten Ozean.
  • Am wichtigsten ist es, schwierige Gefühle nicht einfach beseitigen zu wollen oder zu verdrängen, sondern sich sanft damit zu konfrontieren. Das ist leichter gesagt als getan. Aber sich mit schwierigen Erfahrungen vertraut zu machen hilft uns sehr, damit besser umzugehen.

Wir schärfen dabei unsere Wahrnehmung dafür, wie genau sich unsere Gefühle und Gedanken ausdrücken – auch die unangenehmen. Wir lernen zu akzeptieren, dass wir keine Kontrolle über solche Erfahrungen haben. Was wir aber verändern können ist, wie wir mit den Dingen umgehen. Denn wenn wir unsere typischen inneren Reaktionen darauf besser kennenlernen, gelingt es auf Dauer auch leichter, etwas Abstand davon zu gewinnen zugunsten der eigenen Handlungsfreiheit.

Benennen Sie, was wahrnehmbar ist. Spüren Sie, was sie körperlich wahrnehmen und akzeptieren Sie, dass sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle haben und dass das auch okay ist. Denn sie sind gerade auf dem Weg einen neuen Umgang damit zu finden und darum geht es.

Titelbild: iStock.com/ Panuwat Dangsungnoen

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